Bei herrlichem sonnigen Wetter tummelten sich am Samstag den 21.Mai 22 19 Karatekas im Dojo des TSV Hardthausen, um sich Einblicke und Erkenntnisse über die Kata Kururunfa geben zu lassen. Meister Schollenberger erklärte zu Beginn die unterschiedlichen Ausführungen oder Ebenen der Bunkais an sich. Als Einstieg in die Welt der Bunkai erläuterte er die Form des Omote der Sichtbaren Ausführung oder besser verständlich unter Bunkai – Kihon orientiert. Hierbei können Schüler die Techniken der Kata relativ einfach erfassen und verstehen. Gleichzeitig gibt diese Omote-Form den tieferen Sinn nicht frei. Man hält gefährliche Techniken zurück und vermittelt sie in diesem Stadium noch nicht. Der zweite Weg wäre dann die Okuden-Variante, hier ist es deutlich schwieriger, das Sichtbare zu erkennen und zu deuten. Es bedarf Jahre der auseinander Setzung mit der Kata um diesen Weg zu gehen. Okuden lehnt sich sehr an der Selbstverteidigung an. Hier finden sich dann häufig die gefährlichen Teile wieder. Wenn man den Namen der Kata versucht zu übersetzen, dann bedeutet Kururunfa „ständiges Brechen“. Was im Omote nur zögerlich behandelt wird, schlägt das ständige Brechen im Okuden stark durch. Der dritte Weg wäre dann die Form des Kaiten, die „Göttliche Ausführung“. Ein blumiges Wort „göttlich“. Es meint lediglich die Fähigkeit, intuitiv mit den Techniken der Kata im Ernstfall umgehen und sie einsetzen zu können. Wir westliche Karatekas werden diesen Zustand wohl nie erreichen. Verschwenden wir doch die Zeit, die uns bleibt, in hohem Masse fürs Wettkampf-Karate. Im Goju Kai von Meister Gogen Yamaguchi übt man sich noch in einer vierten Variante: Der Form des Bunkai Kumite. Auch hier wird das Stadium des Omote nicht verlassen. Nach den einleitenden Worten ging es dann los mit dem Erlernen undErfahren der Bunkai im Omote. Gelegentlich ließ Meister Schollenberger auch Möglichkeiten des Okuden einfließen. Waren in der ersten Einheit 90 Minuten geplant, wurden daraus zwei Stunden. Die Thematik Bunkai ließ die Zeit verrinnen, ohne dass es bemerkt wurde. Nach der Mittagspause waren alle Teilnehmer immer noch hoch motiviert und arbeiteten weitere zwei Stunden - und harte Arbeit war es! Körperlich und vor allem geistig. Gewöhnliche Lehrgänge belaufen sich in der Regel auf 75 Minuten pro Einheit. Erschöpft und tief zufrieden endete der Lehrgang um 15 Uhr. Am Ende gilt der Dank den Teilnehmern, die wissbegierig den Tag zu etwas Besonderem machten. Dank auch an den GKD / GKVBW und dem ausrichtenden Dojo TSV Hardthausen. Zu guter Letzt auch ein Dank an Meister Schollenberger, der mit großer Geduld und breitem Wissen durch die Welt der Kururunfa führte. |